Ripples May 2018

May 25th, 2018

Cor Gout – Tien muziekmomenten die mijn leven veranderden

Der holländische Verlag von Franc Knipscheer in Haarlem pflegt ein progressives Sortiment, das zu unterhalten neben einer großen Portion Mut auch Durchhaltevermögen erfordert. Poesiebände und Romane niederländischer Autoren, oft mit einer Verbindung zur Musik hat er sich auf die Fahnen geschrieben, aber auch Fotobücher und die Literaturzeitschrift Extaze erscheinen dort.
Cor Gout, Trespasser W – Mastermind, außerdem Poet, Journalist und Autor – scheint mit seinem neuen Buchprojekt – Tien muziekmomenten die mijn leven veranderden – dort nur zu gut aufgehoben zu sein. Das Buch, opulent gestaltet und gedruckt, handelt von Menschen, Momenten und Musik. Journalisten von Fanzines und Zeitschriften aus England, Italien, Frankreich, den USA, Japan, Deutschland, Belgien und der Schweiz wurden von Cor gebeten, ihre zehn wichtigsten Erlebnisse in Zusammenhang mit Musik zu schildern und damit gleichzeitig einen autobiographischen Einblick in ihr Leben zu gewähren. Unnötig zu erwähnen, dass diese oft abseits des Gängigen angesiedelt sind und dem Eklektizismus frönen. Cor sucht derzeit nach einem internationalen Verlag, der das Buch auch in englischer Sprache publizieren würde. In der Zwischenzeit empfiehlt sich ein Blick auf die Site des Verlages bzw. das Buchen eines Niederländischkurses.

http://www.indeknipscheer.com/cor-gout-tien-muziekmomenten-die-mijn-leven-veranderden/

Ripples April 2018

April 21st, 2018

Milla. Ein Film von Valérie Massadian

Die schräge Coverversion der französischen Band Ghost Dance des Violent Femmes – Klassikers Add It Up über die Nöte der Adoleszenz unterbricht zweimal den ruhigen, beinahe ohne Worte auskommenden Erzählfluss von Valérie Massadians zweitem Film Milla.
In der ersten Szene mimt Leo – der Filmkritiker von Libération Luc Chessel  in seiner ersten größeren Filmrolle, der hier, schlacksig und mit langen Haaren fast wie der junge Blixa Bargeld aussieht – den Song,  der auf einem schepprigen portablen Plattenspieler dahineiert, überdreht wie ein Rockstar, um Milla, 17 Jahre und schwanger, aufzuheitern.
Denn das Paar ist in eine kleine Küstenstadt am Kanal gefahren/geflüchtet und hat sich in einem verlassenen Haus mit Sperrmüllmöbeln und den Hinterlassenschaften der Vorbesitzer eingerichtet und zelebriert das Leben der Bohème.
In der zweiten Szene spielen Frank Williams und Valentine Carette das Stück in einem Zimmer des verwitterten, klaustrophoben Ferienhotels, in der Milla nach dem plötzlichen Unfalltod von Leo, der sich zwischenzeitlich einen Job auf einem Fischkutter gesucht hatte, sich ihren Unterhalt verdient, sehr over the top und mit einem surrealen Touch.
Valérie Massadian, Französin mit armenischen Wurzeln und von Haus aus eigentlich Fotographin realisierte mit Milla ihren zweiten Film, der wie auch das Debut – Nana – das von einem kleinen Mädchen handelt, das sich im Wald verirrt und teils phantastische, teils unwirkliche Momente erlebt, die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation bewusst unklar lässt bzw. gänzlich aufhebt. Massadian wurde durch die Filme von Pedro Costa und der Begegnung mit Pedro Pinho und João Pedro Rodrigues, deren filmische Philosophie sie, wie sie in einem Interview sagt, dazu motivierte, sich auch dem Medium anzunähern. Die Beziehung zu Portugal ist ohnehin eine besondere. Nana lief dort in den Kinos, während der Film in Frankreich keinen Verleih fand und von den Kritikern eher belächelt wurde. Milla ist eine französisch-portugiesische Co-Produktion und gewann beim letzten DokLisboa-Festival den Hauptpreis. In Frankreich, so Massdon, ist es dagegen, aufgrund meiner Herkunft, meines Geschlechts oder meiner großen Klappe ungleich schwerer von der Kritikerzunft respekiert zu werden.
Séverine Jonckeere, eine nicht-professionelle Schauspielerin, interpretiert ihre Rolle, die wohl mehr als nur eine Spur autobiographische Züge trägt, in beindruckender Weise. Milla ist ein Film, der langsam, ohne jegliche Dramatisation auskommt und wie die Filme Pedro Costas ästhetisch sich fast an ein filmisches Stillleben annähert. Trotz aller widriger Umstände, die die Protaginistin erlebt, wird letztlich doch die “ganz normale” Geschichte wie man als Adoleszente lernt erwachsen zu werden erzählt. Und, es geht um das zentrale Thema, das die Menschheit antreibt: das Versprechen der Liebe und die Möglichkeit bzw. die Unmöglichkeit glücklich zu sein.

Ripples March 2018

March 30th, 2018

Kraak Festival 2018 Bruxelles

Im Bota(nique) bereitet man sich schon auf die Nuits Botanique vor und im AB (Ancienne Belgique) steht das BRDSST – Festival an, das den retro-futuristischen Geist der Birminghamer Formation Broadcast (und sprichwörtlich den der jung verstorbenen Sängerin Trish Keenan) weiterträgt. Zuvor gibt man sich aber das jedes Jahr am ersten Märzwochenende stattfindende Kraak-Festival mit seinem dichten Programm von Off-Stream Künstlern, viele tatsächlich noch so unbekannt, dass man getrost von Underground sprechen kann. Die zwanzigste Ausgabe des seit einigen Jahren zum Dreitäger gewachsenen und seitdem im Beursschouwburg verorteten Festivals startete am Eingang damit, dass man eine Vuvuzela ausgehändigt bekommt, um unter der Regie von Mr. Pinkie Bowtie, der als Dirigent fungierte, die Festivalovertüre zu tröten.

Sandra Boss, dänische Elektronikkomponistin, steht kurz darauf im Saal vor ihrem Tisch, auf dem Kassettenrekorder und allerhand analoges Gerät bereitsteht, um damit ein experimentales Radiohörspiel in Echtzeit zu produzieren. Testsignale, eine Kassettenaufnahme, auf der ein Sprecher Zahlen vorliest, Geräusche, die beim Betätigen der Ein- und Ausschalttaste entstehen; obwohl die Komposition von Sandra Boss mit konkreten Quellen arbeiten, bringen subtile Überlagerungen die Wahrnehmung ins Schwimmen und die Technik metamorphisiert zur Kunst.

Lea Roger (Harfe, Geräusche) und Celia Jankowski (Gesang, Perkussion, Geräusche) sind Osilasi. Ihre halb-komponierte, halb-improvisierte Musik schöpft aus vielen Quellen der musikalischen und performativen Klaviatur. Tribalistische Rhythmen, teilweise mit DIY-Instrumenten gespielt, bilden das Gerüst der langen Stücke, die aber stets Freiraum für das Harfenspiel und andere subtile Elemente lassen. Merkwürdige Esoterik trifft auf Experimentalmusik, ein Hauch 1960er-Avantgarde-Atmosphäre imprägniert den Raum. Osilasi sind musikalisch bisweilen nicht weit von der ähnlich genreübergreifende Musik des Kammerflimmerkollektivs entfernt.

Ka Baird legt dann mit einer hyperenergetischen Performance nach. Gründungsmitglied der Psych-Rock Band Spires That In The Sunset Rise, wechselt sie permanent zwischen nervösem Flötenspiel, Keyboard/Samplings, heißererem, animalischem Gesang und ähnlich veranlagtem ritualisitschen Ausdruckstanz. Abgedreht, schamanenhaft, schräg und bisweilen nicht nur auf die inspirierende Art auf die Nerven gehend; ihr Auftritt lässt das Publikum etwas ratlos zurück.
Transport dann, eine Großformation inklusive auf dem Boden sitzenden Flötistinnen und Sängerinnen, so nicht mehr seit den letzten Tagen des Freak Out-Zenits bei einem Umsonst & Draußen – Festival in den Siebzigern gesehen, haben sich unter anderem genau diesem Genre verschrieben. Krautrock, treibende Afro-Free-Jazz-Beats und tranceartige, hypnotische, ausufernde Stücke lassen die Vermutung im Raum stehen, vor allem in Verbindung mit dem skurillen, lautmalerischen Gesang, dass man, wenn schon nicht in den Himmel, so doch zumindest in etwas höhere Sphären aufsteigen möchte.
Zurück auf den Boden des Gouden Zaals brachte einen dann nach Mitternacht Stefan Jusher aka Jung An Tagen mit einer knochentrockenen Techno meets Darmstädter Schule-Mischung aus dem Hause Mego.
Das SEF III-Kollektiv – Max Eilbacher, Alex Moskos, Duncan More – wirkt mit seiner messerscharfen Verbindung von absurden Texten, Noise und Collagen wie eine runderneuerte Ausgabe von Negativland, den Pionieren auf diesem Gebiet. Ein guter Einstieg am Samstagnachmittag für den Haupttag des Festivals.
Leila Bordreuil, in New York City lebende Französin, lotet dann mithilfe ihres Instruments, dem Cello, den Grenzbereich zwischen vertrackter Konzeptkunst und improvisiertem Noise aus.

Red Brut aka Marun Verbiesen aus Rotterdam wird für die nächste LP-Veröffentlichung von KRAAK verantwortlich zeichnen. Sie spielt in den vom 1970er – Underground und der No Wave-Szene inspierierten Bands Sweat Tongue und JSCA. Red Brut ist ihr eigenes Projekt, das, wie sie im Interview erzählt, eine Herzensangelegenheit und eine Art Tagebuch ist; die Songs jonglieren zwischen Erinnerung und Traum. Ihre, ganz dem DIY-Geist entsprungenen Musikcollagen, haben einen sympathischen Old-School-Charme: Schnipsel von auf dem Flohmarkt erstandenen Kassetten verschwurbelt sie mit allerhand Analogem und einem Korg-Synthesizer. Nett ist das nur beim Vordergründigen Zuhören, dahinter lauert der Abgrund.

Finlay Clark, Jessica Hickie-Kallenbach und David Kennedy sind die gar nicht so ruhigen Still House Plants. Man hat sich an der Art-School in Glasgow getroffen und gefunden. Ihre Musik kombiniert reduzierte, schroffe, jazzige Gitarrenriffs mit ebenfalls minimalistischen Drums und dem Gesang von Hickie-Kallenbach, der überhaupt nichts mit dem Genre Jazz gemein hat, eher in der Tradition von New Wave-Ikonen wie Ari Up oder Lora Logic anzusiedeln ist. Ihr Debut-Tape von 2016 klingt wie eine Frischzellenkur für das ganze Genre, live wirkt das Trio ähnlich inspirierend.: Krach, Ruhe und Auslassung und ein erstaunliches Talent für Melodien; ganz sicherlich einer der Höhepunkte des Festivals.
Von dem Auftritt von Zarabatana kann man ohne Zweifel Ähnliches behaupten. Bernardo Alvares, Carlos Godinho und Yaw Tembe aus Lissabon spielen spirituellen, rhythmusdominierten Freejazz mit feinen, ironischen Anspielungen auf Rituelles, Archaisches und Voodoo.
Angesagt sind derweil einmal wieder Synthie(pop)-Bands: CapeloMichel Nyarwaya und Eve Decampo – aus Brüssel und Miaux aus Antwerpen bewiesen dies mit ihrer leicht hippen, leicht belanglosen Hommage an die vermeintlichen Vorbilder aus den 1980ern.
Lemones aus Brüssel zelebrieren am späteren Abend eine weitere Auflage der Marke: Absurde Rockmusik. Selbstgebastelte Instrumente, Krach und Persiflage; man denkt an die Butthole Surfers oder die Straßburger Band Zad Kokar, die vergangenes Jahr das Publikum im Café zum Tanzen brachten.
Paradon’t anschließend bewiesen sich dann wiederum als intellektuelle Spaßbremse, die lieber Autechre und Stockhausen zitierten, als nochmals die Sau rauszulassen.
Der Ausklang am Sonntag wurde zuerst mit David Edrens Electronic Gamelan Music eingeleutet: auf einem Teppich sitzend ruft er esoterische Klänge auf dem Keyboard ab und lässt das Publikum schon am frühen Nachmittag in Tiefschlaf versinken.

Der Trompeter und Komponist Peter Zummo ist eine coole New Yorker – Socke: Arbeiten mit Elodie Lauten, David Behrman, zahlreiche Soundtracks, Musik für Choreographien und vor allem die Verbindung zu Arthur Russell und den Lounge Lizards brachten ihm einen verdienten Kultstatus ein. Seine aktuelle Band illustriert heute einen Streifzug durch sein Schaffen, in dessen Mittelpunkt eine Version des Song IV vom wichtigen Album Zummo with an X steht: abgebrüht und mit aller Ruhe der Welt ausgestattet räumt Zummo den Mitmusikern so viel Platz ein, dass sich nach und nach extrem spannende Klangbilder entwickeln, deren Komplexität man erst nach und nach gewahr wird, so leichtfüßig scheinen sie daherzukommen.

Ripples February 2018

February 28th, 2018

Auf der Suche nach dem Inneren des Tons: Ameel Brecht und Joana Gama


Beim Kraak – Festival 2017 in Brüssel mildert Ameel Brecht, seines Zeichens Mitglied der transgressiven Formation Razen das harte Herunterkommen nach zwei Tagen eklektischen musikalischen Überschwangs mit introspektiven, traurigen, komplett aus der Zeit gefallenen Songs, die er mit Gitarre und Mandoline vorträgt – während an diesem verregneten Sonntag noch manche den Brunch im Beurschouburg-Café goutieren.

Bei Razen spielt Ameel Brecht Monochord (über einen Resonanzkasten gespannte Saiten), Schalmei, Santur oder wie auf der letzten Veröffentlichung Kirchenorgel. Die Musik von Razen, meist mit noch anderen historischen und selten verwendeten Instrumenten wie Dudelsack, Hurdy Gurdy, Ondes-Martenot gespielt, ist improvisiert, klingt mit ihrer Mischung aus dem Spektrum von Obertönen und Drones, gepaart mit merkwürdigen Beats, die wiederum von Sequenzern und modularen Sythnesizern stammen, unverwechselbar und übt einen faszinierenden Sog aus. Außenseiterbands wie Popol Vuh oder Excepter werden als Vergleich für die Musik von Razen herangezogen, aber dies ist wie so oft eher der Schwierigkeit geschuldet, Musik beschreiben zu können. Auf Polygraph Heartbeat ist Ameel Brecht auch auf der Suche nach dem Inneren des Tons, die Songs sind aber streng komponiert, die Vorbilder und Seelenverwandte sind, wenn überhaupt, bei Meistern aus der Renaissance und neuzeitlichen europäischen Gitarristen wie James Blackshaw, Carlos Paredes oder Felipe Felizardo zu suchen. Die beinahe klassich anmutende Musik Ameel Brechts verkörpert Ruhe, Stille, Konzentration und eine tiefe Melancholie. Können und Technik, so Brecht, sind wichtig, Virtuosität allein ist aber überhaupt nicht gefragt, wenn etwas Besonderes entstehen soll.

Beim Festival Rescaldo, das im Februar in Lissabon stattfand, traten mit Joana Gama, Joana Guerra und Maria da Rocha drei Musikerinnen auf, die unter anderem miteinander verbindet, dass sie auf eine musikalische Ausbildung im klassischen, akademischen Bereich zurückblicken können und in Orchestern und Streichquartetten spielten, aber den elitären Zirkel zugunsten des finanziell unsicheren Bereich der experimentellen Außenseiter-Szene aufgaben.
Maria da Rocha, die Viola und Geige spielt, veröffentlichte gerade auf dem Label shhpuma Beetroot & other Stories, das Lärm mit Ambientaufnahmen verbindet, unter anderem eine Horrorgeschichte für Kinder bietet und beweist ihre Affinität für das Unangepasste auch damit, dass sie sich nicht scheut, für Ihre Klangwelten ihr Instrument mit Synthesizer zu kombinieren. Ihre Einflüsse – Ligeti, Feldman, Niblock – , Freigeister der Neuen Musik, vertragen sich durchaus gut mit ihren jüngeren musikalischen Neigungen.
Joana Guerra wäre ihr Instrument, das Cello, verleidet, hätte sie nicht ihre akademische Laufbahn aufgegeben und einen anderen Weg gefunden. Ihr wunderbares Album Cavalo Vapor ist weiterhin schwer zu empfehlen.
Die Pianistin Joana Gama schließlich, zieht auch das weiße Blatt dem Notenblatt vor, obwohl sie in den vergangenen beiden Jahren sich intensiv Erik Satie und dessen 150 Geburtstag 2017 gewidmet hat. Gerade führte sie als grenzgängerisches Experiment, selbsterfahrend, auch für das Publikum 14 Stunden ohne Pause Vexations auf, ein zentrales, meditatives Stück Saties, das Joana Gama auch schon 2016 beim Festival Jardins Efémeros in Viseu spielte.
Mit Luís Fernandes, dessen musikalischer Background im Bereich elektronische Ambientmusik und Indiepop verankert ist, nahm sie 2014 das Album Quest auf, ein Highlight des sshpuma Kataloges, das mit seiner sympathischen Uneinsortierbarkeit sämtliche Klassifizierungen aushebelt und subtile Sprödigkeit mit sphärischer Melancholie und mit aufbrausenden Momenten koppelt.
Für das aktuelle Album erweiterte sich das Duo um Ricardo Jacinto, der Cello und Electronics spielt. Für die sechs Kompositionen nahmen die Musiker das Satie-Jubiläum als Inspiration, was direkt bei den Titeln wie Edification en forme de Ogives oder Mémoires en forme de Vexations zum Ausdruck kommt, aber vor allem in der musikalischen Haltung, die, obwohl die Musik des Trios sich in ganz andere Bereiche der experimentellen Musik vorwagt, den musikalischen Geist Saties weiterträgt, der in seinen stilleren Momenten, ruhende, meditative und nicht nur manchmal melancholische Anwandlungen hat.

Ameel Brecht – Polygraph Heartbeat (Kraak)
Joana Gama, Luís Fernandes, Ricardo Jacinto – Harmonies (shhpuma)

Best of 2017

January 15th, 2018

Music

phew – live @cave12 & light sleep


 

Michael Head & The Red Elastic Band – live@the invisible wind factory & adiós señhor pussycat


 

Bérangère Maximin – Frozen refrains


 

Razen – Endrhymes


 

King Krule – The OOZ


 

Children of Alice – Children of Alice


 

Aine O’Dwyer – Gallarais


 

Anthony Moore & The missing present band – The present is missing


 

‘Eme – Domingo à tarde


 

Νίκος Παπάζογλου – Η εκδίκηση της γυφτιάς


 

Richard Skelton – Towards a frontier


 

Sampha – Process


 

Midori Takada – Through the looking glass


 
Alice Coltrane – The ecstatic music of


 

Film/TV


  Henk Handloegten, Tom Tykwer, and Achim von Borries – Babylon Berlin


 


Valeska Grisebach – Western


 

Jonathan Entwistle and Lucy Tcherniak – The end of the f***cking world


 


Pedro Pinho
– A fábrica de nada


 

Sarah-Violet Bliss, Charles Rogers, and Michael Showalter – Search Party


 

Valérie Massadian – Milla


 

Bruce Miller – The Handmaid’s Tale


 

Jaffe Cohen, Ryan Murphy, and Michael Zam – Feud


 

Yannis Economides – To mikro psari (Stratos)


 

Andrew Sodroski – Manhunt: Unabomber


 

David E. Kelley – Big Little Lies


 

Richard Price and Steven Zaillian – The Night of


 

Joe Penhall – Mindhunter


 

Sally Potter – The Party


 

Jordan Peele – Get Out


 

Mark Frost and David Lynch – Twin Peaks


 

Books

Alan Moore – Jerusalem


 

Cosey Fanni Tutti – Art Sex Music


 

Jeff VanderMeer – Annihilation


 

Paulo Varela Gomes – Passos Perdidos


 

Jhumpa Lahiri: In Other Words


 

David Keenan – This is memorial device


 

Άλκη Ζέη – Με μολύβι φάμπερ νούμερο δύο


 

Osato Toshiharu – Gasenta Wasteland