Bruxelles Soundscapes
April 26th, 2014
Das belgische Label Okraina
Philippe Delvosalles Label Okraina bezieht sich auf Boris Barnets gleichnamigen Film von 1933, einem, was Bildschnitt und Tonstruktur anbelangt, wegweisenden Werk. Der sowjetische Regiesseur erzählt Alltagsbegebenheiten, die sich in einem Quatier am Rande einer Großstadt abspielen, während im Hintergrund der 1. Weltkrieg ausbricht. Okraina bedeutet im Deutschen auch Stadtrand oder Peripherie. Dies ist neben der cineastischen Inspiration auch der Link bei der Namensfindung des Labels gewesen, wurden doch die Aufnahmen für die bisherigen drei ausgezeichneten Veröffentlichungen, unter anderem in der als Künstlerresidenz fungierenden Caveau Sauvage vor den Toren Brüssels in Leuwen und in Ghent während Liveauftritten eingespielt.
Bruxelles Soundscapes 8
March 30th, 2009
Tuxedomoon – The Chronicles
Als sich Steven Brown und Blaine Reininger 1976 an einem Community College in San Francisco im Kurs für ‘Elektronische Musik’ kennen und bei der Präsentation der Abschlußarbeiten schätzen lernten – ihre Stücke hoben sich durch Exzentrik von der klassischen E-Musik-Linie der anderen ab – begann ein künstlerisches Projekt, das 2006 in sein dreißigstes Jahr gehen sollte.
Bruxelles Soundscapes 9
February 1st, 2009
Hermine – Hidden Treasures
Hermine war vielleicht die typischte Künstlerin von Crammed Discs (obwohl sie dort nur ein Minialbum veröffentlichte). Mit dickem Akzent und immer konsequent jede konventionelle Auffassung von Harmonie missachtend, aber vor allem mit dem unschlagbaren Talent ausgestattet, die Spannbreite zwischen D.I.Y. – Professionalität und Diletantismus vage erscheinen zu lassen und zur Kunst zu stilisieren, beeinflusste sie eine ganze Reihe von Underground-Popsängerinnen (man denke nur an Amos & Sarah, The Honeymoonkillers oder The Lo Yo Yo).
Bruxelles Soundscapes 2
January 23rd, 2009
Tangtype – Data Is Taking Over
Elektronische Musik hat viele Facetten, gerade auch die nicht-akademischen Hintergrundes. Und doch stellt sich beim soundsovielten Laptopkünstler, beim x-ten Minimal Techno-Album oder dem letzten Ambientprojekt gewisse Ernüchterung ein. Da taucht auf einem Sampler des ambitionierten Stilll-Labels ein raffiniert- zerschreddertes Popstück auf, und das Interesse ist wieder geweckt. Die Band: Tangtype, das Stück: ‘Unwinking Transmission’. Danach geschieht erst einmal gar nichts. 2008 erscheint schließlich ihr bemerkenswertes Debutalbum ‘Flake Out’ nach einem ebenfalls bemerkenswerten Schaffensprozess von fünf Jahren. Und, die Platte ist eine der originellsten seit langer Zeit, stilsicher den starren Definitionen der Genres Experimentelle Elektronik und Pop sich entziehend.
Bruxelles Soundscapes 7
January 10th, 2009
Stilll/Off: An Experimental Pop Combination
Jérôme Deuson setzte mit seiner Band Amute auf den beiden Platten ‘A Hundred Dry Trees’ und ‘The Sea Horse Limbo’ einige willkommene Farbtupfer in die sonst weitgehend aseptische musikalische Welt der Laptopkünstler. Warmer Gitarrensound aus der Fennesz’schen Schule vermischt sich mit Folktronics und teilweise opulenten Arangements; emotionale Aufwallungen und ausgesuchte Gastsänger/innen, wie man das aus dem Constellation-Umfeld kennt. Beide Platten erschienen auf dem kanadischen Intr. Vision – Label.